Air Berlin streicht 7.500 Flüge - was bedeutet das für...
Münster-Osnabrück
Die (grenznahen) Regionalflughäfen sind die großen Verlierer der Luftverkehrssteuer, sagt der scheidende Air Berlin - Chef Joachim Hunold. So begründet er auch die Streichungen in Münster-Osnabrück. Die Strecken nach London, Wien und Sylt fallen weg. Darüber hinaus ist FMO ohnehin unter starkem Druck von Weeze und niederländischen Airports.
Urteil: Ein schwerer Schlag für Münster-Osnabrück. Größter Verlierer.
Der Flughafen nennt sich zwar nach den beiden großen Städten Münster und Osnabrück, liegt aber in Wahrheit in zwischen den beiden Städten in Greven im Kreis Steinfurt. Schon die Entstehungsgeschichte ist mehr als originell: Die erste Startbahn wurde im Zuge einer Truppenübung von der britischen Armee planiert (siehe Film unten). Das erste Flugzeug startete 1972.
Nach Hochs bei den Passagierzahlen in den 90er-Jahren sinken diese seit einigen einigen Jahren wieder. Von 1,8 Mio. im Jahr 2000 auf 1,3 Mio. in 2010. Grund dafür ist u.a. die Konkurrenz in Dortmund. Ein weiterer Wettbewerber entsteht 80 Kilometer entfernt im niederländischen Enschede.
Münster-Osnabrück will auf die neue Situation mit einer Verlängerung der Startbahn auf 3.600 Meter reagieren. Durch Klagen wurde der Bau bislang verzögert. Fluggesellschaften wie die Lufthansa stellen die Sinnhaftigkeit des Ausbaus in Frage. Auf der Interkontinental-Bahn könnten auch Flugzeuge in die USA starten, die Lufthansa sieht in Münster-Osnabrück allerdings keinen Markt dafür.